Andrew Stix
Andrew Stix
* 1968
Auf der Suche nach der Mona Lisa des 21. Jahrhunderts entsteht das Bild der Frau in unzähligen Facetten. Im Novomatic Forum in Wien war er in der Frühjahrs-Ausstellung 2016 unter dem Titel „The Backside of the Canvas“ zu sehen. Dabei dokumentierte er auf der jeweiligen Rückseite des Werkes den Schaffensprozess bis hin zum fertigen Ölgemälde.
Kunstwerke von Andrew Stix:
DER KÜNSTLER.
Ein Mann mit Potenzial. Mit Großmut. Mit Genie.
Mit dem wagemutigen Kopf eines Revolutionärs. und dem Herzen eines Jungen des Nimmerlands. Mit den begierigen Augen eines Lausbuben, der in des Nachbarn Garten die ersten Äpfel stiehlt. Und der Leichtigkeit eines Nordländers. Mit dem Hirn eines Götzen, eines ungestümen Uhrwerks.
Ein Mann, der sich von der Masse abhebt. Mit dem was er denkt. Mit dem was daraus resultiert. Und mit dem was er der Menschheit zu geben vermag.
DIE WERKE.
Gesichter aus Farben. Emotionen aus Bewegungen.
In uns hineinblickend. Uns lenkend. Uns erschreckend. Uns berührend. Uns erregend.
Ein Spektrum an Unterschiedlichkeit. Von nahezu göttlich wirkenden Farbfügungen eines Juwelenregens bis hin zu einer goldenen Himmelswächterin mit schwarzer Seele, die in einen hineinzustarren scheint. Das Bild der Frau in unzähligen Facetten. Vom zerbrechlichen Kind bis hin zur dienenden Hure. Und doch vordergründig immer lediglich eins: Eine wandelbare Projektionsfläche für Illusionen, die als berauschende Utopie im alltäglichen Geflecht des Daseins der breiten Masse dienen.
DIE MUSEN.
Seine inspirierenden Quellen, so vielfältig wie seine Farbpalette. Sei es der Wahn nach körperlicher Perfektion oder aber ein verheißungsvoller, alkoholgeschwängerter Kuss in der aufkeimenden Morgendämmerung. Die Kunst liegt im Detail, und das Detail erkennen Hand und Hirn dieses Kunstschaffenden bereits, wenn die eigentlichen Geschichten hinter solch kleinen, berauschenden Momenten sogleich gerade erst im entstehen sind. Szenarien, die noch in ihren Kinderschuhen stecken, wandelt er bereits in hünenhafte Ölgemälde und kreiert mit seinem Pinselstrich eine gar promethische Aussicht:
Die Option zur Unsterblichkeit für das Abgebildete.
DAS TALENT.
Er versteht es, Schönheit, Zwang und Güte in den Blick einer Frau zu legen. Zwei mal vier Zentimeter Fläche, die es zustande bringen, in Form von makelosen, tiefblauen Augen unsere Seele zu durchdringen und in unser Innerstes zu blicken. Und wenn sich beim Betrachter gar handzahm feinste Härchen aufstellen, wird ihm ergreifend bewusst, dass ein Konstrukt aus Farbe es manchmal sogar vermag einen Teil von uns selbst kurzzeitig nach außen zu projizieren.
DIE INTENTION.
Beständigkeit. Nachhaltigkeit. Unsterblichkeit.
Das Gestrüpp des Verlangens nach ewigem Leben. In Form von einem Meer aus tausend bunten Partikeln.
Mag auch der letzte Schwung des Pinsels am betroffenen Erzeugnis bereits getan sein, entwickelt sich das Kunstwerk, bei der Betrachtung durch jeden neuen, wandernden Blick, doch stetig weiter. Denn ein jeder Spiegelt einen Teil seiner Selbst mit auf den imaginären Wall umrund der Leinwand hinein. So wird die geschaffene Kunst nicht nur part des Künstlers, sondern auch ein Bestandteil des Betrachters, welche fähig ist, das begutachtende Augenpaar zu überleben.
DER OVERKILL.
Es geht um Grenzen. Und um Übergriffe.
Weil wir schon längst alle Grenzen überschritten haben. Und doch, ein raum ohne Grenzen nonexistent sein kann. So gleicht dieser Zustand am ehesten dem des Chaos. Verheerende Unordnung und stetig ansteigende Verwirrung. Politisch. Wirtschaftlich. Sozial. Zunehmend in unserem Alltag die Oberhand ergreifend.
Die kunst dient als eine der wenigen, noch verfügbaren Fluchtmöglichkeiten, als areal dafür sich weitgehend unzensiert ausdrücken zu können und aus der, durch Monotonie entstandenen, allgegenwärtigen Fahrlässigkeit aufzurütteln.