Salvador Dalí
Salvador Dalí
* 1904 - 1989
Der Künstler mit dem stilvoll gezwirbelten Schnurrbart ist Salvador Felipe Jacinto Dalí i Domènech, spanischer Maler und bekanntester Surrealist. Dalís Stil war extravagant und exzentrisch. Dali gilt als einer der bekanntesten Maler des 20. Jahrhunderts, dessen Gemälde mit den schmelzenden Uhren zum Sinnbild des Surrealismus wurde.
Kunstwerke von Salvador Dalí:
SEIN LEBEN
Am 11. Mai 1904 wurde Salvador Dalí in Figueras, Katalonien, geboren und erhielt bereits im Alter von zehn Jahren seinen ersten Zeichenunterricht. Ein Jahr später organisierte Dalís Vater die ersten Ausstellungen der Zeichnungen seines Sohnes Salvador. Salvador Dalí lernte zuerst bei bekannten spanischen Impressionisten und besuchte anschließend die Königliche Akademie der Künste in Madrid. Diese musste Dalí jedoch ohne Abschluss verlassen, da er nicht nur wegen rebellischer Äußerungen von der Akademie ausgeschlossen wurde, sondern auch aus politischen Gründen zu 35 Tagen Haft in Gerona, Katalonien, verurteilt wurde.
Diese Einschnitte taten dem Fortschreiten der Karriere Salvador Dalís allerdings keinen Abbruch, denn bereits 1924 folgte die erste Einzelausstellung. 1926 reiste Dalí nach Paris, wo er in die Pariser Surrealisten-Gruppe um André Breton aufgenommen wurde und seine Frau Gala Éluard kennenlernte. Gala übernahm erfolgreich die Vermarktung von Dalís Werk, sodass er zu einem der erfolgreichsten Künstler seiner Generation wurde. Gemeinsam mit Luis Buñuel schuf Salvador Dalí mit „Ein andalusischer Hund“ 1929 ein Meisterwerk des surrealistischen Films.
1934 erfolgte der Bruch mit der Surrealisten-Gruppe, mit der er gemeinsam 1932 die erste Ausstellung surrealistischer Kunst in den USA erlebt hatte. 1938 besuchte Salvador Dalí, der großes Interesse an der Psychoanalyse hatte, Sigmund Freud in London, von dem er mehrere Portraits zeichnete. 1940 emigrierten Dalí und Gala für einige Jahre nach New York, bis sie 1948 nach Spanien zurückkehrten.
Die Ausstellung in New York von 1932 war ein solcher Erfolg, dass das Museum of Modern Art (MoMA) eines der Hauptwerke Dalís erwarb. Das verschaffte Dali den endgültigen weltweiten Durchbruch. Bei seinem nächsten Besuch 1936 zierte das Gesicht Salvador Dalís das Titelbild des "Time Magazine" und er war zum "Mister Surrealism" avanciert.
1971 wurde in Cleveland, Ohio, das erste Salvador Dali Museum eröffnet, das 1982 nach Florida verlegt wurde. Ein zweites Dali Museum wurde noch vor seinem Tod am 23. Januar 1989 in seiner Heimatstadt Figueres in Spanien eröffnet. Damit ist Salvador Dalí der bisher einzige bekannte Künstler, für den es bereits zu seinen Lebzeiten zwei Museen gab, die ausschließlich seine Werke ausstellten.
SEIN WERK
Seinen ersten Zeichenunterricht erhielt Salvador Dalí von Lehrern des Impressionismus und erforschte in weiterer Folge mehrere Kunststile. Er experimentierte auch mit dem Kubismus und dem Realismus, bevor er seinen ganz eigenen sehr altmeisterlich wirkenden fotorealistischen Stil sowie die paranoisch-kritische Methode entwickelte und zum bedeutendsten Künstler des Surrealismus wurde.
Dalís weltweit bekannte Bilder erzählen von einer Welt des Unterbewussten, einer Welt der Träume, des Rausches und Fiebers. Es waren also keine direkt sichtbaren Gegenstände, die er malte, sondern seine Assoziationen mit dem, was außerhalb des Realen liegt. Mit anderen Worten: in seiner Kunst ging es um das Sichtbarmachen von Unsichtbarem, das Bewusstmachen von Unbewusstem, um die Darstellung von Wahrnehmungen außerhalb der Realität.
Nach der Rückkehr nach Europa 1949 setzte sich Dalí intensiv mit Wissenschaft, Religion und Geschichte auseinander und verarbeitete neue Motive. In seiner Kunst hatte ein Stilwechsel stattgefunden. Diesen kommentierte er mit den Worten: "Für immer ein Surrealist zu bleiben, ist, wie wenn man sein ganzes Leben Augen und Nasen malt."
SEINE PHILOSOPHIE
Dalís künstlerisches Schaffen und seine Lebensphilosophie sind vieldeutig und wirken zum Teil widersprüchlich verfangen zwischen Mystik, Kunst und Wissenschaft, denn das Ziel Dalís war es stets, die engen Grenzen der bürgerlichen Moral zu sprengen und auch psychische Zustände wie Traum, Rausch und Raserei künstlerisch fruchtbar zu machen. Der künstlerische Ausdruck gab Salvador Dalí die Möglichkeit, Unbewusstes als eine Triebkraft für Kreativität zu nutzen und so auch mystisches Erleben, wahnhafte Zustände sowie Erfahrungen aus der Traumwelt sichtbar zu machen. Dadurch konnte die surreale Welt Teil der realen Welt und der Alltagswirklichkeit werden.
Durch Dalís intensive Auseinandersetzung mit den Theorien von Sigmund Freud sowie durch die von ihm selbst als kritisch-paranoische Aktivität bezeichnete revolutionäre Kunstform, erhielt er oftmals das Etikett eines Wahnsinnigen oder Paranoikers. Noch zu seinen Lebzeiten veröffentlichte allerdings seine Schwester Ana Maria, im Jahr 1949, ein Buch mit dem Titel: "Dalí As Seen By His Sister". Dort wird Salvador Dalí als ein normaler Junge mit glücklicher Kindheit beschrieben. Auch sein Biograf und langjähriger Sekretär Robert Descharnes beschrieb Dali in erster Linie als einen verhältnismäßig normalen Menschen.