
Frailty, thy name is Woman
08.12.2017 09:00
Ein neues Gemälde
Wir sind stolz Ihnen mit "Frailty, thy name is Woman" ein neues Originalgemälde von Andrew Stix in unserer Gemäldegalerie präsentieren zu dürfen.
Der österreichische Ausnahmekünstler Andrew Stix versteht es wie kein anderer mit der Inspiration seiner Musen, diese gekonnt auf großem Format in Szene zu setzen. Das Gemälde besticht auf den 115 x 180 cm durch starke Elemente der Pop Art bei farblicher Reduktion.
Im Vordergrund sehen wir eine Frau auf einem Podest, den Hintergrund haben wir vom Künstler perösnlich erfahren, denn der ist nämlich in dezentem weis gehalten.
Die bunte Story zum weißen Hintergrund
Da erschien sie ihm: Es war eine junge, bildhübsche Studentin, die Andrew Stix mit ihrer Ausstrahlung in ihren Bann zog.
In einem Wiener Café wurde er auf sie aufmerksam und erfuhr sogleich auch von ihren großen Zukunftsplänen. Sie studiert BWL und bekommt aufgrund ihrer Attraktivität oftmals Angebote als Hostess, oder wird als Model gebucht - eine wahre Powerfrau, die mit berechneter Stärke trumpft!?
Dazu passend wirkt auch die selbstbestimmte Aufschrift auf dem Podest im Gemälde "Please do not love, touch, lick, stroke or mount the exhibits" - Diese Frau weiß, was sie will!
Der Titel: ein Widerspruch?
Der Titel ist an Shakespeares Meisterstück "Hamlet" angelehnt. Prinz Hamlet tätigt im ersten Akt den Ausspruch "Frailty, thy name is Woman" - "Schwachheit, dein Nam' ist Weib" in Bezug auf seine Mutter, die Königin. Sie hatte nach dem Tod seines Vaters, dessen Bruder geheiratet, was er als Zeichen von moralischer Schwäche sieht. Das Stück, welches in der patriarchalen Gesellschaft zur elisabethanischen Zeit spielt, stellt Frauen als das schwache Geschlecht dar. Sie haben den Vorstellungen und Wünschen der Männer zu gehorchen: Der Bruder ihres verstorbenen Mannes wollte Hamlets Mutter ehelichen, um König zu werden und die sie willigte ein. Die Schwächen der Frauen sind laut Hamlet also ihre fehlenden moralischen und inneren Werte. Impliziert wird dabei eine reine Reduktion auf die Äußerlichkeiten der Frauen.
Was hat das nun mit unserer starken Muse aus dem Caféhaus zu tun?
Wer ist diese Muse wirklich?
Im Verlauf des Gesprächs mit dem Künstler entpuppte sich die moderne Powerfrau mit jedem weiteren Satz zu einer reinen Kunstfigur - dieses starke Vamp gibt es nicht.
Im Hintergrund fühlt sich die BWL Studentin bei ihren Auftritten schwach und den lüsternen Blicken der Männer ausgesetzt. Sie steht da, weil sie schön ist, wie ein Ausstellungsstück im Museum. Sie erzählt, dass an ihr als Person und ihren inneren Werten niemand Interesse hat und falls sie mal angesprochen und nicht nur angegafft wird, sind es plumpe Anmachen. Sie ist müde, sich jedes Mal dahingehend erneut erklären zu müssen.
Deshalb verdeutlicht die Aufschrift, die Andrew Stix wählte, einerseits den Objektstatus der Muse und zeigt gleichzeitig, dass Schwäche auch auf der anderen Seite ein Thema ist.
Mit der Aufforderung wendet er sich an jene Betrachter, die bei ihrem Anblick oftmals selber innerlich schwach werden.